Im Spätmittelalter ab 1250 setzte ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel in Europa ein, der schließlich zum Beginn der Neuzeit führte. Die landwirtschaftliche Produktion verbesserte sich, die Bevölkerungszahl stieg deutlich an, dadurch weitete sich der Handel aus und immer mehr Städte entstanden, die schließlich die Herrschaft von Papst, Kaiser und Adel herausforderten.

Mit dem Übergang zur Neuzeit begann der Mensch das Diesseits zu entdecken und damit sich selbst, seine Individualität. Er war überzeugt, mit Hilfe der Wissenschaft alle Geheimnisse der Natur ergründen zu können. Insofern war diese Epoche das Tor zur modernen Welt, denn sie leitete ein, was unser heutiges Dasein prägt: Erfindungen wie der Buchdruck als beginn der modernen Kommunikation, die Entdeckung und Unterwerfung fremder Kontinente, die Reformation, die Etablierung des heliozentrischen Weltbilds sowie das Bewusstsein eines mit unveräußerlichen Rechten ausgestatteten Individuums haben hier ihren Ursprung.

Der Vortrag mit Beamer-Präsentation macht die Epoche lebendig und erläutert ihre besondere Bedeutung für die Gegenwart.

Reformation und Bauernkrieg markierten bedeutende gesellschaftliche Umbrüche im ausgehenden Mittelalter. Beiden ging es um Freiheit. Luther und die Reformatoren propagierten die „Freiheit eines Christenmenschen“, also die Freiheit von der allmächtigen Kirche, über das Seelenheil des Menschen zu verfügen. Rechtfertigung war nicht durch Taten möglich, sondern nur durch den Glauben, die Gnade Gottes und den Opfertod Jesu. Damit wandte sich Luther entschieden gegen Beichte und Ablasshandel als Wege zur Vergebung der Sünden.
Inspiriert von den neuen Gedanken forderten vor allem die schwäbischen Bauern Freiheit auch für ihren konkreten Alltag auf der Erde. Während sich Luther davon distanzierte, stellten sich andere Reformatoren wie Thomas Müntzer auf die Seiten der Bauern. In Schwaben, Franken und Thüringen war die Erhebung der Bauern besonders mächtig; in Heilbronn sollte das Bauernparlament tagen, um nach dem Sieg über die Herren eine neue Ordnung zu errichten. Daraus wurde bekanntlich nichts, dennoch blieb der Aufstand der Bauern nicht ohne Folgen.
Der Lichtbild-Vortrag beschreibt beide Ereignisse und zeigt ihre Bedeutung für die heutige Zeit auf.

Kinder und Jugendliche reagieren fasziniert, wenn ihnen das Mittelalter nahegebracht ist. Eine Möglichkeit bietet eine Schreibwerkstatt, in der sie mit Federn und Tinte ihren Vorstellungen vom Mittelalter Raumgeben können. Welche Berufe gab es damals und welchen hätte sie gern ausgeübt?

Was können sie über ihren Lieblingsberuf zu Papier bringen?

Welche Personen kennen sie aus der Zeit und was wissen sie darüber? Wie gingen Männer und Frauen miteinander um?

Es gibt viele Themen, über die sich interessierte Kinder und Jugendliche schriftlich auslassen können….